Posted by on Nov 5, 2013 in Meinung | Keine Kommentare

Vielen Dank an Jan Exner für seinen neuen Beitrag in seinem Webade Blog, wo es um das Nein sagen geht, wenn Analysten von Mitarbeitern mit neuen Anfragen bombardiert werden.

 

Ich muss ihm in vielen Punkten recht geben. Adobe Analytics ist ein sehr mächtiges Tool in Verbindung mit den vielen Features wie Ad hoc Analysis ehemals Discover. Leider ist es manchmal doch zu mächtig. Es dauert eine Weile als Analyst bis das Grundlagenwissen soweit aufgebaut ist, dass man die ganzen Zahlen versteht. Dazu gehört auch sowas wie: “Wie werden Entries und Visits gezählt, was zeichnet Prop Variablen aus oder wie wird die Bounce Rate gemessen.” Erst wenn dieses Wissen vorhanden ist, kann man im Nachgang auch die zahlreichen Reports richtig interpretieren.

Da kommen wir auch zu dem Punkt mit der Standardimplementierung, welche es in Adobe Analytics nicht gibt. Zurecht. Es ist wie beim Hausbau. Wenn ich ein großes Haus genau nach meinen Wünschen bauen möchte, nehme ich keine 08/15 vorgefertigte Zeichnung. Klar, diese ist günstiger. Aber, wenn ich den Luxus haben möchte, und jedes Detail bestimmen möchte, benötige ich einen Architekten. Und klar, dieser ist dann teurer. Entweder man nutzt Google Analytics und bezahlt mit seinen Daten oder halt andere professionelle Lösungen. Sobald also alle individuellen Messpunkte gesetzt sind, kann man hoffentlich wertvolle Daten sammeln und noch wertvollere “Insights” rausholen.

Adobe Analytics vs. Google Analytics – stimmiger Vergleich?

Das Beispiel mit Android versus iOS ist gut gewählt: “Nur das wir uns richtig verstehen: Ich halte es für gut, wenn ein System mir alle Freiheiten läßt. Denn dann kann ich es so lange lernen und anpassen, bis es wirklich das tut, was ich will. Android versus iOS — für mich ist die Entscheidung ganz einfach. Aber ich bin eben ein Geek”, schreibt Herr Exner in dem Beitrag. Beide Firmen könnte man schon beinahe gegen Adobe Analytics und Google Analytics austauschen, wobei das vermutlich nicht ganz stimmig wäre. Aber eben hier ist der Punkt, dass Webanalyse, wenn sie denn professionell als Tätigkeit ausgeführt wird, ein komplexes Thema ist. Vielleicht liegt es auch daran, dass es den Durchbruch in der Allgemeinheit noch nicht geschafft hat.

Letztendlich werden Prioritäten gebildet

Kommen wir nun zu dem Punkt Nein sagen! Nein Nein Nein. Ach, wie gerne würde man das manchmal sagen, wenn Mitarbeiter einen Report oder eine Analyse mal schnell haben möchten. Auf die Frage hin, wer Richtlinien nutzt, kann ich nur sagen, dass wir gut aufgestellt sind. Reports werden von mir nur rausgegeben, wenn ich selber jede Metrik verstehe und weiß, wie diese berechnet wird = funktioniert. Zudem müsse diese Daten für den Empfänger ins Verhältnis gesetzt werden, damit die Daten interpretiert werden können. Wenn Reports angefragt werden, werden sowieso nur Metriken oder KPIs verwendet, die direkt zu Entscheidungen oder Taten führen. Wird bspw. die Bounce Rate angefragt, rege ich gleich an, den verloren gegangen Umsatz durch Bouncer direkt mitzuberechnen. Letztendlich werden Prioritäten gebildet und die Richtlinien gebe ich indirekt vor, indem ich jeden Tag diese ungeschrieben umsetze. Reports, die keinen Wert erzeugen oder nur Arbeit machen, werden gleich beerdigt. Wenn ich diesen Umstand mit anderen Unternehmen vergleiche, bin ich doch sehr glücklich, dass ich noch diesen Einfluss habe.